Nach 186 Tagen ohne einen Besuch in einem Restaurant durften wir dank der Modellregion auf Sylt, endlich wieder essen gehen. Unsere erste und so erfreuliche Station war Oma Wilma im idyllischen Keitum.
Chefkoch Nicolas Rathge hat sich ganz der Hausmannkost seiner Großmutter verschrieben, doch sehr viel raffinierter als ich es bei meiner Großmutter kennengelernt habe.
—»Jedes Gericht ist ein geschmackliches Erlebnis.«
Vorweg nehme ich ein feines Tatar vom Husumer Rind mit mariniertem, knackigen Spargel, eingelegtem Dinkel und hausgemachter, saftiger Focaccia. Ebenso zart folgt das Kalbsfilet mit einer mit Ingwer und Nuss gefüllten Wirsingroulade, Granatapfelkernen, Nussbutter und einem Kalbsjus, herrlich erdig und rund bereichern sich die einzelnen Elemente. Und so lassen wir uns zum Glück von André Kaiser, Nicolas Schwager, gut beraten und probieren beide Desserts.
Tatar vom Husumer Rind | Kalbsfilet | Pure Sünde | Wilma’s Apfelkuchen
Die Pure Sünde stellt sich als eine Joghurt-Schnitte dar mit Mandarinen-Gelee und -Sorbet, weißer Schokoladen-Ganache und süßem Popcorn. Die Wilma’s Apfelkuchen genannte Nachspeise ist sehr viel mehr als ihr Name. In einer kleinen Springform vereint sich zu einem großen Genuss, Mandelmürbeteig, Apfelragout, Joghurt-Crème, Vanille-Eis und ebenfalls weiße Schokoladen-Ganache.
Was für ein wunderbarer kulinarischer Anfang. Ich möchte mehr.
Seit über 30 Jahren fahre ich Ski am Arlberg. Am Anfang noch weinend im Skikindergarten und Skischule, bald tröstend mit immer der gleichen Familie, Weihnachtsbaum im Hotelzimmer und langen Nächten. Um so schöner, dass der Arlberg und ich auch kulinarisch harmonieren.
Sehr knapp und direkt vom Flughafen in Stockholm werde ich gleich bei dem ersten, mit einem Michelin-Stern prämierten, Restaurant Agrikultur vorbeigebracht.
Meine Liebe zu Berlin wurde nach den letzten Tagen in meiner Studentenstadt tatsächlich noch kulinarisch gekrönt und zwar im CODA Dessert Dining & Bar.
Wow! Kaum kann ich meiner Begeisterung Ausdruck verleihen, so außergewöhnlich und bereichernd war der Abend am Rote Wand Chef’s Table im alten Zuger Schualhus.
Vertraut und gut aufgehoben fühlen wir uns wie immer gleich im Restaurant Klinker, in einer Ecke umrahmt von tafelgrüner Wand, goldenen Akzenten, beleuchtet von Mondgleichen Lampen und mit Blick auf Bar und erhabene Küche.
Sehr zögerlich nur gebe ich die Speisegesellschaft und Erikas Salon preis, mit der Hoffnung, immer einen Platz an Deinem Tisch zu haben, lieber Christoph.