Kevin Gideon
Ich liebe es neue Städte und ihre Restaurants zu entdecken und so habe ich es das erste Mal nach Oldenburg zu Kevin Gideon geschafft.
Kevin Gideon
Ich liebe es neue Städte und ihre Restaurants zu entdecken und so habe ich es das erste Mal nach Oldenburg zu Kevin Gideon geschafft. Schon vor der Tür werde ich empfangen von dem Chefkoch persönlich, lerne ich auch den Rest des Teams kennen und fühle ich mich den ganzen Abend sehr willkommen.
Am besten Platz direkt an der Küche werde ich fast Teil der Kochkunst, so wie ich am liebsten sitze. Und wenn ich schon in Oldenburg bin, dann auch für die gesamten sieben Gänge. Als Visitenkarte der Küche angekündigt, stimmen mich drei Aperos ein. Ein Pani Puri gefüllt mit Rindertatar und Blaubeere, frittierter Schwammpilz mit Soja und Holunder und der Aalburger, der Klassiker des Hauses- geräucherter Aal, Wasabi und Melonengurke auf einem Hauch von einem Ponzubaiser.
Angelehnt an Kevins Kindheit und auch meine erste Erfahrung mit Kartoffel, Ei und Spinat präsentiert sich das Amuse, mit warm und kalt spielend, mit einem 60 Minuten-Ei, roh mariniertem Spinat, einem Kartoffel-Rauch-Espuma und Senf als Eis und Schaum.
Noch sommerlich zeigt sich der erste Gang mit der geflämmten und confierten Forelle, selbigen Kaviar, süß eingelegtem Rettich und verschiedenen Melonen Texturen. Das Ganze angegossen mit einem Dashi aus Kiwi und Kräuteröl.
Das frittierte Salatherz in Tempura kommt mit einer Kimchi-Mayonnaise, Wasabi-Erdnuss Crumble und einem Wasabi-Zitronen-Sorbet, das dem dahin schmelzenden Dressing feine Zitrusaromen schenkt.
Einer Bouillabaisse ähnlich finden sich gebratene Jakobsmuschel, japanische Ebi Garnele, Pulpo, Miesmuscheln und Alge in einem intensiven Safransud.
—»Währenddessen darf ich fast meditativ jeden Handgriff in der offenen Küche beobachten.«
Zart zeigt sich die sous vide gegarte Brust der Taube und eine confierte Keule und verbindet sich mit einer Vielfalt von Himbeere und Erbse, weiterhin fruchtig mit Mango als Gel und pur. Weich umspielt die Gänsestopfleber das Kalbsfilet, süß, sauer und salzig, mit Sellerie, Stachelbeere, Buchenpilzen, Pfifferlingen und Pilzcrème.
Egal wie glücklich gesättigt ich bin, süß geht immer noch. So verabschiedet mich Schokolade, Brombeere und Sauerklee in einem erdigen Trüffelsud sowie an einen ostfriesischen Butterkuchen angelehnt eine etwas andere Kombination aus Tomate, Pfirsich, Aprikose und Mandel.
„Nach dem Nachtisch ist vor dem Nachtisch“, zumindest laut Kevin, so dass mich Crêpe Suzette mit Orange und Yuzu, ein Limetten Macaron, eine Miniatur Apfel Tarte und eine Praline mit Dill-Passionsfrucht Füllung zurück in die Nacht nach Hamburg schicken.
Im Dezember übrigens gibt es das sogenannte Best-Off Menü mit den beliebtesten Gängen des Jahres. Eine schwierige Entscheidung.
Kevin Gideon, Heiligengeistwall 9, 26122 Oldenburg, Deutschland, +4944118005066, restaurant@kevingideon.de, kevingideon.de